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Im Wandel der Zeit

Die Geschichte des Internets

Die Geschichte des Internets ist so alt wie die Menschheit selbst…???

Nein! Eigentlich ist sie das nicht. Denn auch wenn heutige Generationen sich das kaum mehr vorstellen können, aber es gab auch eine Zeit vor dem Internet – und die ist noch gar nicht so lange her. Ältere Generationen erinnern sich noch an das Modem und die piepsende Einwahl ins Telefonnetz. Danach kam mit „ISDN“ der Durchbruch. Endlich war der nervige Einwahlton nicht mehr da und aus einer Geschwindigkeit zwischen 28 kB/s und 56 kB/s wurden nun ganze 64 kB/s! Nun gab es auch noch die Möglichkeit bis auf 128 kB/s zu erhöhen. Das nannte man die Nutzung des „zweiten B-Kanals“. Natürlich mußte man dafür auch doppelt bezahlen. Flatrates, wie sie heute Gang und Gäbe sind, waren in den Anfängen des Internets gar nicht bekannt. Man zahlte noch pro Minute und als dann doch mit „ISDN“ erste Angebote zum Festpreis kamen, wobei der zweite B-Kanal auch hier nicht inklusive war und weiter pro Minute abgerechnet wurde, betrugen die Telefonrechnungen hier locker mal 200 DM pro Monat!!! Internet war also eine sehr teure Angelegenheit.

In der Gegenwart sind Festpreise üblich. Niemand würde heute mehr pro Minute bezahlen. Die Preise von heute sind zumeist zwischen 20 € bis 40 € pro Monat angesiedelt. Die Geschwindigkeiten haben sich auch deutlich erhöht. Sie liegen zwischen 16.000 kB/s bis 1.000.000 kB/s! Niemand würde heute noch 100 € für eine Geschwindigkeit von 128 kB/s bezahlen. Rückblickend war das also schon purer Luxus zu horrenden Preisen.

Als sich das Internet Ende der 1970er Jahre langsam aufbaute, war das Hauptziel nicht die Unterhaltung oder das Schauen von Filmen oder gar das Nutzen sozialer Netzwerke. Es ging darum Informationen von A nach B zu übermitteln. Dabei reden wir hier von ganz einfachen Daten, wie kurzen Sätzen oder einfachen Textdateien.

Die ersten Internetseiten sahen, aus heutiger Sicht betrachtet, recht nackt aus. Einfacher Text, der mit anderen Dateien verbunden war. Die heute so beliebten „Mouseovereffekte“, das sind die Reaktionen, die animiert sind, wenn Sie mit Ihrer Maus über eine Verknüpfung fahren, waren noch Zukunftsmusik. Auch ich fing im Jahre 2001 mit meiner ersten Internetseite an mich an diesem Spektakel zu beteiligen. Bei mir hervorgegangen aus zwei Projekttagen an meiner Berufsschule. Dabei verwandte ich einfach meine Lieblingsfarbe „rot“ und fügte ein paar verknüpfte Worte in grüner Schrift dazu. Beide Inhalte wurden im sogenannten „Frameset“ vereint. Das war die damals gängige Praxis. Heute wäre das unvorstellbar! Denn die Anforderungen an eine Internetseite sind hoch. Die Anordnung von Elementen mit unsichtbaren Tabellen ist heute verpönt. An ihre Stelle trat die „Flexbox“, mit der heute die gleichen Darstellungen ermöglicht werden wie in den Anfängen mit Tabellen. Warum? Hier kann man nur ein Schlagwort nennen: „Responsive Design“! Das ist einfach gesagt die Tatsache, daß eine Internetseite sowohl auf einem Computer betrachtet als auch auf einem Smartphone oder Tablet angesehen, immer optimal aussehen soll. Darunter versteht man die Erreichbarkeit der Schaltflächen, deren Funktionalität und den Text in lesbarer Größe stets erfassen zu können.

Das anpassungsfähige Aussehen, wie die Übersetzung lautet, ist seit vielen Jahren für Webdesigner eine Herausforderung. Gerade in den Anfängen des Smartphones gab es noch keine passenden Techniken, um dieses Aussehen zu realisieren. Man mußte sich also mit Tricks behelfen. Einer dieser, der wohl am häufigsten Anwendung fand, sind die sogenannten „Breakpoints“. Das waren im Code verbaute Punkte, die ab einer bestimmten Pixeldichte den Inhalt untereinander darstellten anstatt nebeneinander.

Als erste Internetgeschäfte ihren Betrieb aufnahmen, erkannte man auch, welches Potential im Internet liegt. So dauerte es nicht lange bis erste geschäftstüchtige Leute kamen und Werbung schalten wollten. Das war der Beginn der heute oft genannten „Cookies“. Denn obwohl ein „Cookie“ ursprünglich dafür vorgesehen war, dem Nutzer hilfreich zu sein, bspw. um Logindaten vorzumerken, konnte man diese natürlich auch anders nutzen. Die Werbetreibenden wollten genau wissen, wie viele Klicks auf ihr Banner erfolgten, wie erfolgreich ihre Werbung eigentlich war und welche Unterseiten ihrer Internetpräsenz wie oft aufgerufen wurden.

Das Internet war mittlerweile recht groß geworden und nun brauchte man irgendwie eine Möglichkeit Inhalte ausfindig zu machen. In den Anfängen gab es auch keine buchstabenbasierten Adressen, sondern man gab die Internetprotokollnummern (IP-Adressen) einfach mit samt dem Pfad weiter. Entweder via der oben erwähnten Textbotschaft oder einfach mit einem Zettel. Was Viele nicht wissen ist, daß heutige URLs, also die buchstabenbasierten Adressen, immer noch auf IPs basieren. Im Hintergrund wird diesen Worten einfach eine entsprechende Nummer zugeordnet und für unser Auge unsichtbar weiterhin verwendet. Dabei war schon immer zu beachten, daß nur englische Buchstaben Anwendung fanden. Deutsche Umlaute hingegen dürfen bis heute nicht verwendet werden.

Doch egal ob IP oder URL irgendwie mußte man sich doch finden lassen können?! Zwei junge Leute kamen 1998 auf eine damals bahnbrechende Idee: Die Suchmaschine! Larry Page und Sergey Brin gründeten das Unternehmen „Google“ und konnten zu dieser Zeit noch gar nicht ahnen, wie mächtig dieses Unternehmen in der Zukunft werden würde. Heute ist für die Meisten von uns ein Internet ohne „Google“ nicht mehr denkbar. Auch wenn es einige Zeit nach der Gründung auch Alternativen zur „Google“ Suchmaschine gab, blieben Viele aus Gewohnheit einfach bei der ersten Suchmaschine des Internets hängen. Die meisten Konkurrenten, wie bspw. „Lycos“, verschwanden einige Zeit später auf nimmer Wiedersehen in der Versenkung. Einige kleine Konkurrenten gibt es aber immer noch, wie z. B. „DuckDuckGo“, die von einem kleinen Prozentsatz heute noch verwendet werden.

Heute sind viele „Google“ Dienste für Internetseitenbetreiber unumgänglich und demzufolge auch so gut wie überall vertreten. Ob einfache Erfassung von Klickzahlen oder komplexere Statistiken, die den Aufruf von Unterseiten und Dokumenten genauer beleuchten, ist Vieles erfaßbar. Aus diesen Daten können Internetseitenbetreiber Informationen für sich entnehmen, um ihre Präsenz weiter auf den Nutzer zu optimieren. Der Nebeneffekt dabei ist aber auch der, daß auch „Google“ diese Daten bekommt und nutzen kann. Und von diesem Nutzungsrecht wird auch ordentlich Gebrauch gemacht. So hat eigentlich eine gute Sache immer zwei Seiten.

Um den Nutzer nun zu schützen, haben sich Oppositionen gebildet, die alles daran setzen, diese Datennutzung so zu optimieren, daß sie nicht gegen den Nutzer selbst angewandt wird. Eine der weltbekanntesten Organisationen ist die „Mozilla Foundation“. Sie entlarvt Schwachstellen und konfrontiert die Großen des Internets mit den Fakten. Anschließend werden im besten Fall gemeinsam Maßnahmen erarbeitet, um dem Nutzer ein sichereres Erlebnis des Internets zu bieten. Am bekanntesten dürfte diese Organisation wohl Vielen für ihren Browser namens „Firefox“ sein. Dort werden auch viele Schutzmaßnahmen aus Erfahrungen und Rückmeldungen durch Nutzer umgesetzt, so daß dieser Browser als der Sicherste des ganzen Internets gilt. Da sich das Projekt aus Spenden finanziert, ist die „Mozilla Foundation“ ein unabhängiges Unternehmen und kann so eine neutrale Rolle als Vermittler einnehmen. Wer auf dem Laufenden über Projekte, Fortschritte und aktuelle Aktionen bleiben will, der sollte den Newsletter abonnieren, der in vielen Sprachen angeboten wird.


Die Anfänge des Internets waren rudimentär und entwickelten sich nach und nach im Laufe der Zeit. Heutzutage sind schnelle Internetverbindungen Standard und die Preise bezahlbar geworden. Im Aussehen und der Anwendung hat sich in den Jahrzehnten auch Einiges getan. Jede Generation hat ihre Geschichte dazu und zukünftige werden ihre eigenen Erfahrungen beisteuern. Alles in allem hat das Internet unser Leben bereichert und uns Welten eröffnet, die noch nicht vor allzu langer Zeit reinste Fiktion waren. Was aus dem Internet werden wird, wie stark sich der Staat einmischt, was führende Unternehmen daraus machen – all das wird die Zeit offenbaren.